Holzhausbau
Seit Menschengedenken werden Häuser in verschiedenen Arten und Techniken gebaut. Holz als natürlich regenerativer Rohstoff war ein schon sehr früh verwendeter Baustoff und gewinnt wieder zunehmend an Bedeutung.
Heute unterscheiden wir im Holzhausbau überwiegend zwischen
Holzrahmenbau
Der Holzrahmenbau ist ein gestalterisch flexibles und daher völlig „offenes System“. Mit entsprechenden Querschnitten und Konstruktionen lassen sich bis zu fünfgeschossige Wohn- und Verwaltungsgebäude realisieren.
Als Weiterentwicklung und Stand der Technik ist der diffusionsoffene Holzrahmenbau zu bezeichnen. Er entwickelte sich aus der Bewegung des ökologischen Bauens mit dem Ziel, auf die dampfbremsenden Kunststoffbahnen auf der Bauteilinnenseite zu verzichten.
Das Ergebnis ist so verblüffend wie einfach: Die Holzwerkstoffplatte wird auf die Bauteilinnenseite verlegt und übernimmt als Multifunktionsbauteil gleich mehrere Funktionen:
- Aussteifung,
- Dampfbremse,
- Luftdichtung
Mit diffusionsoffenen Materialien auf der Außenseite stehen auf diese Weise Bauteile zur Verfügung, die außerdem den Verzicht auf vorbeugend chemische Holzschutzmittel für die Holzbauteile ermöglichen.
Die Holzrahmenbauweise ist weder durch Patente oder Nutzungsrechte geschützt, sodass Zimmereibetriebe auf Ausschreibungen reagieren und ggf. auch eigene Haustypen anbieten können.
Wandbauteile
Wandbauteile des diffusionsoffenen Holzrahmenbaus bestehen aus hölzernen Ständern, Rähm- und Schwellhölzern gleicher Abmessung. Sie bilden den "Rahmen", der auf der Innenseite mit einer aussteifenden Holzwerkstoffplatte (meist OSB/3) beplankt und luftdicht verklebt wird. Die Gefache des Rahmens werden mit Dämmstoffen über die gesamte Konstruktionstiefe ausgefüllt. Durch die Kombination von Dämm- und Tragebene können schlankere Bauteilquer- schnitte erzielt werden als bei additiven Systemen mit separater Trag- und Dämmebene.
Auf der Innenseite kann optional eine üblicherweise 40 oder 60 mm dicke Installationsebene mit waagerecht oder senkrecht verlegter Lattung vorgesehen werden. Sie dient der Aufnahme von Leitungen (Elektro, Heizung) und sollte aus raumakustischen (ggf. brandschutztechnischen) Gründen und zum verbesserten Wärmeschutz gedämmt sein. Als Innenbekleidung werden Gipswerkstoffplatten (Gipskarton-Bauplatten oder Gipsfaserplatten) auf der Holzwerkstoffplatte bzw. den Latten der Installationsebene befestigt.
Auf der Außenseite wird eine diffusionsoffene Bekleidung aus wasserabweisen- den Holzwerkstoffplatten oder geeigneten Folien als Winddichtung, zweite wasserableitende Schicht und zum Schutz des eingebrachten Dämmstoffs aufbebracht.
Für die Fassade sind hinterlüftete Konstruktionen aus Brettware oder (groß-)formatigen Holzwerkstoffplatten bis hin zu zugelassenen Wärmedämmverbundsystemen möglich.
Dachbauteile
Die Dachbauteile sind wie die Wandbauteile diffusionsoffen aufgebaut und werden heutzutage überwiegend elementiert gefertigt. Die Sparrenfelder sind über die gesamte Sparrenhöhe gedämmt.
Auf der Außenseite werden diffusionsoffene Materialien, z.B. wasserabweisende Holzwerkstoffplatten oder Folien, als Winddichtung und zweite wasserführende Schicht angeordnet. Die Innenseite wird mit einer dampfbremsende Schicht aus Holzwerkstoffplatten oder entsprechenden Folien ausgestattet.
Tragwerk
Wir verwenden für den Holzhausbau ausschließlich trockene Hölzer aus KVH, BS-Holz oder Holzwerkstoffe. Es können aber auch bestimmte Holzwerkstoffe wie Furnierschichtholz, Langspanholz etc. eingesetzt werden.
Entstehung im Holzrahmenbau |
Elementbauweise
Bauelemente sind vorgefertigte Teile wie Wände, Gauben, Deckenteile, die auf der Baustelle endgültig zusammengefügt werden.
Einblicke in die Elementbauweise |